auch heute immer noch ein gefragtes Messgerät. Aber die Zeit ist nicht stehengeblieben, das CANtouch ist auf der Basis des CAN-Bus Tester 2 weiterentwickelt worden. Die vielleicht wichtigste Neuerung ist die Absolutwertmessung des CANtouch, während der CBT2 lediglich differenziell messen kann. Nur über den Umweg eines Speicheroszilloskops kann man sich mit einem CBT2 die Potentiale einzelner Teilnehmer anzeigen lassen.
Die Wichtigkeit dieser Messung ist vielen Anlagenbetreibern und Wartungstechnikern noch immer nicht bewusst und der CBT2 verschweigt eventuelle Probleme. Das CANtouch hingegen vermittelt die aktuellen Messwerte und Normgrenzen in einer entsprechenden Grafik. Die Signale von CAN_H und CAN_L werden in der physikalischen Ansicht des CANtouch getrennt dargestellt, beim CBT2 ist hier nur die Ansicht des Differenzsignals möglich. Nur über den Umweg eines externen DSO ist diese Ansicht mit dem CBT2 möglich, mit dem deutlich mehr Aufwand beim Messaufbau. Das Triggersignal kommt in dem Fall vom CBT2.
CAN-Bus-Tester-2-perspektivisch
Um mit einem CBT2 messen zu können, ist mindestens noch ein Laptop notwendig.
Klar – meistens ist dieser Bestandteil der Grundausstattung und damit vorhanden.
Die Verkabelung kann trotzdem aufwändig sein und es dauert schon eine ganze Weile, bevor man zum Messen kommt. Handelt es sich um eine räumlich ausgedehnte Anlage, kommt der Aufwand am Ende des Busses noch einmal auf den Techniker zu. Aus diesem Grund wird dann oft nur an einem Messpunkt und damit halbherzig gemessen. Soll ein zentraler Support die Messungen per Fernzugriff bearbeiten können, dann hat der CBT2 Vorteile, weil die Software auf dem PC aus der Ferne steuerbar ist. Auch in einer Endabnahme für die Fertigung von CAN-Komponenten ist ein CBT2 sinnvoller, da der PC-Messergebnisse ohne Umwege speichern kann.
CANtouch_Homescreen_En
Soll schnell und mobil gemessen werden, ist das CANtouch im Vorteil. Auspacken, CAN-Anschluss verbinden und los geht’s. Keine externe Stromversorgung, kein Laptop, kein USB-Kabel sind nötig. Auch das Oszilloskop kann man eingepackt lassen, denn absolute Werte kann das CANtouch direkt messen.Die Software des CANtouch wurde mit der kostenlosen CAN-Bus Tester 2 – Software verzahnt. Messarchive und Datenaufzeichnungen vom CANtouch sind direkt in der PC-Software importierbar.
Dort lassen sich auch Protokolle drucken, Auswertungen des Datenverkehrs und Vergleiche von Messungen nachträglich ausführen.
Direkter Fernzugriff auf das CANtouch ist nicht möglich; möglich ist aber der Fernzugriff auf eine CBT2-Software und vom CANtouch importierte Messungen.
CANobserverBrauchen Sie eine gelegentliche Dauerüberwachung Ihrer Busphysik, dann schwenkt die Entscheidung wieder eher zum CBT2. Der ist dann komplett mit Computer anzuschließen und solange in Betrieb zu halten, wie die Überwachung laufen soll. Stürzt Windows während der Messung ab (soll ja vorkommen), sind die Messdaten verloren. Das CANtouch hat diese Funktion im August 2017 bekommen.
Sinnvoller erscheint es für diese Messanforderung (der Dauerüberwachung), statt CBT2 oder CANtouch einen CANobserver (ev. auch nur zeitweilig) einzusetzen – solange die Überwachung laufen soll. Der Einbau ist einfach, lediglich CAN und 24V sind anzuschließen. Per Netzwerkkabel kann auf die Weboberfläche zugegriffen und das Gerät konfiguriert werden. Den Laptop kann man danach einfach abziehen und mitnehmen, der CANobserver arbeitet eigenständig.
Zusammenfassend
betrachten wir einmal verschiedene Einsatzszenarien:
Entwicklung
von CAN-Netzwerken: CBT2
Kontrolle des korrekten
Busaufbaus
Vergleiche der Signalqualität
zwischen unterschiedlichen Kabeln bzw. Leitungsführungen
sehr umfangreicher
Protokollmonitor zur Datenanalyse mit symbolischer Dekodierung, CANopen –
und J1939-Dekodierung (auch ohne CBT2 im CANvision)
Potentialunterschiede werden – wo
relevant – mit einem Oszilloskop auf Einhaltung der Grenzwerte
kontrolliert
Dauerüberwachung per
Onlinemonitor
Endabnahme
von CAN-Komponenten: CBT2
Gerät fest installiert
Daten werden direkt abgespeichert
Potentialunterschiede werden – wo
relevant – mit einem Oszilloskop auf Einhaltung der Grenzwerte
kontrolliert
Endabnahme
von CAN-Netzwerken nach Aufbau beim Kunden: CANtouch
mobiler Einsatz ohne Laptop
Kontrolle des korrekten
Busaufbaus
direkte Kontrolle von
Potentialunterschieden
Speicherung der abgenommenen
Werte und später Import in die CBT2-Software
Kontrolle von Dateninhalten per
symbolischer Dekodierung
Datenverkehr kann per Trace
aufgenommen werden
Fehlersuche
in Werkstätten (Szenario 1): CBT2
Gerät „fest“ installiert,
z. B. Bestandteil eines Messwagens
Potentialprobleme nicht zu
erwarten da lediglich kurze Leitungslängen
Protokollmonitor zur
Daten-Dekodierung und ev. Datenaufzeichnung
Fehlersuche
in Werkstätten (Szenario 2): CANtouch
Gerät ist nicht nur ortsgebunden,
sondern auch mobil einsetzbar
schnellere Kontrolle der
physikalischen Parameter eines Busses
symbolische Dekodierung
ermöglicht angepasste Anzeige von Ereignissen
Speicherung von Messwerten über
Archivierung möglich
Fehlersuche
mobil: CANtouch
schnell an unterschiedlichen
Orten einsatzbereit
Potentialunterschiede sind zu
erwarten, vor allem in ausgedehnten Anlagen
Datendekodierung und Aufzeichnung
im Protokollmonitor
schnelle Speicherung von
Messdaten und spätere Auswertung am PC möglich
Dauerüberwachung,
Predictive Maintenance: CANobserver oder CBT2
CANtouch unterstützt die Funktion
ebenfalls, allerdings mit leicht eingeschränkten Funktionen
mit dem CBT2 möglich, wenn
auch mit Aufwand verbunden, nur zeitweiliger Einsatz
CANobserver mit gleicher
Funktionalität (Dauermessung), zeitweilig oder dauerhaft